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Wie BEATSTREET mein Leben prägte - ohne dass ich es wu​sste

Viele Jahre war ich mir sicher, dass es 1984 gewesen sein muss. Die Zahl sieht einfach so viel besser aus als 1985. Aber die Recherche ergab eben dieses 1985, als dieses unglaubliche Stück Film- und Kultur-Geschichte in die DDR-Kinos kam. Ich war 14 und mein Vater nahm mich mit zu BEATSTREET. Ich kann Euch sagen: Noch heute habe ich sofort Gänsehaut, wenn irgendwo die ersten Takte des Soundtracks laufen. Viele junge Leute gingen dann immer wieder in den Film - manche 30, 40, 50 mal, um sich die moves abzuschauen. Bboy Hahni zum Beispiel ist ein Veteran der ersten Stunde. Bboy seit 1984. Mein Bruder und ich nahmen den Film später als Audio-Spur auf eine OR-WO-Kassette auf und konnten so die Musik überall mit hinnehmen. Bald konnten wir zwar nicht die moves, aber wir sprachen in verteilten Rollen jeden Dialog mit. Natürlich suchten wir uns ein verfallenes Gebäude, zogen uns coole Klamotten an, klauten uns von unserem Vater ein großes Stück Linoleum, nannten uns RAP SHOP BOYS und begannen zu breaken. Bis zum Bahnhof Langebrück hatten wir es damals geschafft. Aber wir haben nie wirklich den nächsten Schritt gemacht - auf die Prager Straße nach Dresden oder weiter Richtung Berlin. Doch: Das Fieber ließ mich nie wirklich los, unbewusst lief BREAKERS REVENGE (die Musik vom legendären ROXY BATTLE) immer mit und auch dieses Stück macht mir schon nach dem allerersten "BREAK" die Ganzkörper-Gänsehaut. Krasse 31 Jahre später kam die Idee vom Breaking wieder in mein Leben. Von der Betreuung (als Sozialarbeiter) eines Jungen, der Breakdance ausprobieren wollte, inspiriert, spann ich die Idee weiter. Ich begleitete ihn von nun an jeden Donnerstag zum Breaking-Kurs im EMMERS in Dresden. Und machte selber mit. Unsere ersten Coaches waren die Profis Lehmi und Rossi von The Saxonz, die im Laufe der Jahre sogar beinahe zu Freunden wurden. Und ich spann meine Idee, auf der Party anlässlich meines 50ten Geburtstages die Windmill zu können. Ich frage Lehmi, ob er denkt, dass man mit 46 noch die Windmühle lernen könnte. Seine Worte klingen mir noch heute in den Ohren: "Wenn Du in die Bewegung reinkommst, kein Problem. Komm einfach zum Training und probier Dich aus. Ist der Wille da, spielt das Alter eh keine Rolle." Ich kann Euch sagen, für mich eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Ich kann die Mill noch immer nicht, aber ich habe mittlerweile so viele Basics drauf, dass ich irgendwann via Facebook angesprochen wurde, ob ich mir vorstellen könnte, einen Kids-Kurs in Radeberg zu leiten. Meine Frau hatte damals sofort gesagt: "Na klar machst Du das!" Sie wusste, dass das in mir steckt und war ab sofort noch mehr mein Support und mein Side-Kick. Vor zwei Wochen musste ich den Kurs in Beginner und Fortgeschrittene teilen - so gut wird das hier angenommen. Und: Auch wenn ich nicht selbst auf Battles tanze - weil es einfach zu blöd aussehen würde, entweder gegen Kinder zu tanzen oder gegen zwanzig Jahre jüngere Profis. Aber: Junge Bgirls und Bboys dahin zu bringen, immer besser, immer cooler zu werden - vom pädagogischen Wert eines CYPHERS haben wir da noch gar nicht gesprochen - und selbst weiter an mir und meinen skills zu arbeiten, fit und innerlich jung zu bleiben ... damit geht beinahe jeden Tag aufs Neue dieser große Traum für mich in Erfüllung. Übrigens: Bboy Hahni macht auch heute noch - mit über 50 - seinen Headspin wie kaum ein anderer. Ihr wollt mit mir über Breaking oder andere Themen ins Gespräch kommen? Das würde mich sehr freuen. Schreibe mir hier.